221B Baker Street: Home of Sherlock Holmes

Neulich war ich wieder in London. Dabei stattete ich in der 221B Baker Street dem Sherlock-Holmes-Museum einen Besuch ab. Die 221B Baker Street liegt in der City of Westminister, London. Dazu sollte man wissen, dass es diese Adresse nicht gab zu der Zeit, als Sir Arthur Conan Doyle die Sherlock Holmes Geschichten schrieb. Die heutige Lage ist willkürlich zwischen den Hausnummern 237 und 241 eingefügt und dieser Teil der Straße wurde erst im 20.ten Jahrhundert Teil der Baker Street. Die Filmaufnahmen der seit 2010 gefilmten BBC-Serie Sherlock werden dagegen in dem Londoner Ortsteil Camden in der 187 North Gower Street gedreht. Was als Fiktion eines Schriftstellers begann, ist heute physische Realität, wofür die zahlreichen Fans von Sherlock Holmes sorgen. Vor dem Haus ist ein Londoner Bobby postiert, der sich auch gerne mit Touristen im Outfit von Sherlock Holmes und Dr. Watson fotografieren lässt.
Im Inneren bekommt man einen lebensnahen Eindruck vom Wohnen in der viktorianischen Zeit im 19. Jahrhundert, was sich bis auf die Toiletten durchzieht. Im Gegensatz zu den neueren Verfilmungen waren die Wohnungen klein und eng.

Großzügig ist dagegen ein Ausstellungsraum im Erdgeschoss, der sich mit Glasdach wie ein Wintergarten annimmt. Die Mauer hinter dem Dach des Wintergartens zeigt auch die Enge der Höfe. Dies ist auch der sehr guten Lage geschuldet, die sich einerseits durch die Nähe zu zentralen Einrichtungen der City of Westminister und andererseits durch Nähe zum Regents Park auszeichnet.

Typisch für die Wohnungen aus der Zeit sind auch die offenen Kamine, die mit zahlreichem Nippes umgeben sind:

 

 

 

 

Neben der Inneneinrichtung geben auch zahlreiche Figuren mit Kleidung aus der viktorianischen Zeit und aus den Kriminallfällen ein genaueres Bild. Zum Beispiel sieht man Sherlock Holmes mit Dr. Watson diskutieren über eine Leiche, die ein einem Sarg an der Wand steht.

 

 

 

Die Figur rechts stammt aus der Story „The man with the Twisted Lip„, die 1891 im Strand Magazine veröffentlicht wurde.

Insgesamt gibt es das Museum mit vielen Details einen guten Eindruck über die damalige Welt, in der die Romane erscheinen. Ein Besuch kann in jedem Fall erwogen werden. Am Einfachsten ist es, mit der U-Bahn bis zur Station Baker Street zu fahren und ein paar Meter nach Norden zu laufen.

Wer sich näher mit Sherlock Holmes beschäftigen will, sei zu Einführung das Buch von Maria Fleischhack, Universität Leipzig, „Die Welt des Sherlock Holmes“ empfohlen. Es beschreibt die Figuren der Geschichten und die Kriminalfälle. Doch sie bleibt nicht nur die gedruckten Werke sondern auch die vielfältigen Rezeption in Film und Fernsehen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Leser schon zur Entstehungszeit Conan Doyle zwangen, Sherlock Holmes nach seinem Toder wieder aufstehen zu lassen, obwohl der Autor gar nicht meghr wollt (so wie auch Henning Mankell den Wallander in den Demenz geschickt hat, um nach vielen Jahren Ruhe zu haben). Maria Fleischhack ist auch Mitglied der „The Baker Street Babes„, die sich der Kulturpflege um Sherlock Holmes verschrieben haben.

Alle Sherlock Holmes Geschichten gibt es kompakt in zwei englischen Taschenbüchern: Sherlock Holmes: The Complete Novels and Stories Volume I und Volume II.

Nicht verschwiegen werden darf, dass für die Serie Sherlock der BBC in 2015 eine vierte Staffel mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman gedreht wird, die 2016 ausgestrahlt wird. Als Deutscher auf dem Kontinent darf man hoffen, dass dieser Teil der Hochkultur hier zu Lande schneller verfügbar wird als es erbärmlicherweise mit der ersten und zweiten Staffel der Fall war.

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